Die Videozusammenfassung zur Veranstaltung ist da!
Bis zu 24.000 Wiener Schüler*innen (bis zu 110.000 Schüler*innen in Österreich) sind von einer Legasthenie und/oder Dyskalkulie betroffen. Der gemeinnützige Verein Scribmeticum unterstützt Betroffene.
Am 30.09.2021 fand anlässlich des Tages der Legasthenie und Dyskalkulie in der Wiener Urania die Veranstaltung „Legasthenie und Dyskalkulie in Österreich: Tun wir schon genug?“ statt. Teilnehmer aus Schule, Politik, Psychologie und privaten Bildungseinrichtungen waren sich einig: es besteht eine große Lücke zwischen den Unterstützungsmöglichkeiten im schulischen Regelbetrieb und dem individuellen Betreuungsbedarf betroffener Kinder und Jugendlicher.
Eine vielversprechende Methode zur Überwindung von Legasthenie und Dyskalkulie ist die integrative Lerntherapie. Durch diese individuelle, ganzheitliche Unterstützung werden bei betroffenen Kindern und Jugendlichen die Lernmotivation wiederhergestellt, Lernvoraussetzungen gefördert und die inhaltlichen Grundlagen im Problemfach gesichert. So kann der Anschluss zum Regelunterricht wiederhergestellt werden.
„Eine integrative Lerntherapie könnte vielen Kindern helfen, schulische Probleme zu überwinden und einen selbstbestimmten Ausbildungs- und Lebensweg zu beschreiten. Da die Kosten dafür aber privat aufzubringen sind, bleibt der Zugang vielen Familien verwehrt.“, sagt Dr. Josef Baumgartner vom gemeinnützigen Verein Scribmeticum. Genau hier hilft Scribmeticum durch sozial gestaffelte Fördergelder an betroffene Familien und unermüdliche Aufklärungsarbeit bei Politik, Schule und Eltern.
„Es braucht eine lösungsorientierte Debatte auf breiter Basis und die Zusammenarbeit aller privaten und schulischen Kräfte im Sinne der Betroffen. Wenn bis zu 10% der Kinder eines Schuljahrganges betroffen sein können, sollten wir dringend handeln, um persönliche und volkswirtschaftliche Spätfolgen zu verhindern.“, ergänzt Dr. Josef Wildburger, ebenfalls von Scribmeticum.
Die Forderungen von Scribmeticum an Politik und Gesellschaft im Überblick:
- Wir fordern, dass die Schule ihre Aufgabe darin sieht, für 90 % der Schüler eine ausgezeichnete Allgemeinbildung zur Verfügung zu stellen und sich Qualitätskriterien für Externe überlegt, um Themen wie Legasthenie und Dyskalkulie zu lösen, damit auch diese Kinder wieder ohne Langzeitfolgen in den Regelunterricht integriert werden können.
- Weiters braucht es eine flächendeckende öffentliche Finanzierung dieser wirksamen Therapieformen. Jede aus finanziellen Gründen nicht gestartete Lerntherapie ist eine zu viel.
- Außerdem fordern wir eine Gleichstellung der externen Weiterbildungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen mit denen für Erwachsene in Form der Umsatzsteuerbefreiung, um die Eltern von Betroffenen nicht noch unnötig mehr zu belasten.