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Verein Scribmeticum
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"Verein zur Unterstützung von Menschen mit Lernschwächen"
ca. 3 min Lesedauer

30.09.2020 - Tag der Legasthenie & Dyskalkulie

„Heute habe ich im Mathe-Unterreicht wieder geweint, weil die Frau Lehrerin hinter mir gestanden ist und gesagt hat: „schneller, schneller, schneller!“

(Zitat eines Mädchens mit Rechenschwäche)

Erlebnisse wie diese sind leider kein Einzelfall. Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche und Rechenschwäche werden in Österreich oft ausgegrenzt, in der Schule gemobbt oder als „dumm“ abgestempelt. Einige Pädagogen sind mit der Situation überfordert, da für die individuelle Förderung von Kindern mit extremen Lernschwierigkeiten schlicht die Ressourcen fehlen. Und auch Nachhilfe kann hier meist nicht helfen.

 

Bis zu 10% der SchülerInnen eines Schuljahrgangs leiden unter einer Lese-, Rechtschreib- und/oder Rechenschwäche.

  • Nur mit gezielten Förderungen erhalten die betroffenen Kinder die Möglichkeit, erfolgreich Anschluss an den Regelunterricht zu erlangen.
  • Das derzeitige Therapieangebot erscheint bei Weitem nicht ausreichend für den vorhandenen Bedarf und sollte für alle Betroffenen transparenter gemacht werden.
  • Das Regelschulsystem kann die in diesen Fällen notwendige Individualförderung bei besten Absichten nicht flächendeckend anbieten.
  • Oft können sich die Eltern eine professionelle individuelle Förderung finanziell nicht leisten und wissen nicht, wohin sie sich wenden sollen.

 

„Wenn wir von Chancengleichheit für alle Kinder reden, dann müssen wir bei den grundlegenden Kulturtechniken beginnen. Kinder die Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen lernen haben, werden kaum die gleichen Chancen bekommen, wie Kinder, die dem Regelunterricht problemlos folgen können“, ist Dr. Josef Baumgartner vom Verein Scribmeticum überzeugt. Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Interessen von Menschen mit Lese-, Rechtschreib- und/oder Rechenschwäche ein und fordert von Politik und Gesellschaft, dass

  1. … langandauernde gravierende Lernschwächen in Rechnen, Schreiben und Lesen (z.B. Dyskalkulie/Rechenschwäche und Legasthenie/Lese-Rechtschreib-Schwäche) als Entwicklungsverzögerung von Kindern und Jugendlichen gesehen werden, die durch geeignete Betreuung meist überwunden werden können.
  2. … sich die Schulbehörden emotionslos damit beschäftigen, was die Schule für jene Schülerinnen und Schüler mit diagnostizierten Lernschwächen leisten kann und was effektiver und günstiger von privaten Einrichtungen erbracht werden soll, die auf diese speziellen Schwächen durch Anwendung von systematischen Therapien spezialisiert sind.
  3. … die Kooperation zwischen Lehrer/innen, Sonderpädagogen, Eltern und externen Therapeuten entsprechend institutionalisiert wird und die speziellen Rollen klar definiert werden.
  4. … Lerntherapie - und hier besonders die integrative - in Österreich die entsprechende fachliche Anerkennung erfährt und klar von Nachhilfe, Übungsklassen oder Jugendpsychiatrie abgegrenzt wird.
  5. … Eltern für Individualförderung nicht auch noch 20% mehr zahlen müssen, da die Leistung mit Umsatzsteuer belastet wird, während Erwachsenenbildung von der Umsatzsteuer befreit ist. Wieso ist das so?
  6. …entsprechende (öffentliche) Mittel zur Verfügung gestellt werden, die möglichst unbürokratisch direkt den betroffenen Jugendlichen zugutekommen.
  7. … schlüssige Daten über Verbreitung des Phänomens der gravierenden Lernschwächen in Mathematik und Deutsch österreichweit erhoben werden, die Betreuungsmaßnahmen laufend evaluiert und die Ergebnisse veröffentlicht werden.

 

Wir freuen uns auf zahlreiche Unterstützung unserer Anliegen, um diese im Sinne der Betroffenen einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen.

„Heute habe ich im Mathe-Unterreicht wieder geweint, weil die Frau Lehrerin hinter mir gestanden ist und gesagt hat: „schneller, schneller, schneller!“